Mittwoch, Oktober 01, 2014

Tauchen Velidhu, Nord-Ari-Atoll, Malediven, 20.09.-01.10.2014

Daten:

Ort: Velidhu, Nord-Ari Atoll, Malediven
Datum: 20.09. bis 01.10.2014
Tauchbasis: Eurodivers

Bericht:

Nachdem es 2013 erstmals zu den Malediven ging sollte 1 Jahr später ein weiterer Besuch auf der traumhaften Insel Velidhu folgen. Sicherlich haben viele den Wunschgedanken überhaupt einmal auf die Malediven zu fliegen, wir haben aber festgestellt, dass ein Urlaub auf einer Trauminsel im indischen Ozean nicht zwingend sündhaft teuer sein muss. So kostet der Hin- und Rückflug komplett mit Ethiad ab Düsseldorf um die 600 Euro pro Person, was für einen Langstreckenflug durchaus normal ist und das Hotel auf Velidhu hatten wir für 1.180 Euro mit Halbpension für 17 Übernachtungen gebucht.

Aber kommen wir zum eigentlichen Thema dem Tauchen. Auf der Insel gibt es eine Basis der Eurodivers, eine Alternative hierzu gibt es natürlich nicht, macht auch keinen Sinn da die Insel hierfür viel zu klein ist mit seinen 100 Bungalows und maximal 200 Gästen und außerdem sind die Eurodivers eine wie ich finde gute Tauchbasis. Die Basis hat natürlich auch jede Menge Leihmaterial, wobei ich das nur begrenzt bewerten kann da ich meine eigene Ausrüstung dabei hatte. Aber die Anzüge und Jackets der Basis sahen soweit ganz gut aus. Getaucht wird entweder am Hausriff der Insel oder an einem Tauchplatz im Nord-Ari Atoll. Das Hausriff hat nur einen Einstieg wo man vom Ufer aus bis zur Riffkante ca. 30 m schnorchelt und dann geht es runter bis auf bis zu 25-30 m an einer Riffkante entlang. Man muss leider immer wieder zu dem gleichen Ein- und Ausstieg und das Riff selbst ist zum Tauchen Vergleichsweise mit den anderen Tauchplätzen in der Gegend eher uninteressant. Für einen Nachttauchgang ist es aber ganz ok. Allerdings muss man auch mit Strömung rechnen und dann wird es bedingt durch den einen Ausstieg anstrengend.

Mit einer der traditionellen Dhonis kann man auch zu einem der tollen Tauchplätze in der näheren Umgebung der Insel kommen. Die Tauchplätze liegen teilweise nur 10-20 Minuten entfernt, einige aber auch weiter bis 1 Stunde oder sogar bei einem Tagesausflug zum Fesdu Wrack oder Fishhead über 1,5 Stunden. Die Tauchbote bieten ausreichend Platz für 12-15 Taucher und zwischen den Tauchgängen gibt es auf dem Boot auch immer Wasser und frisches Obst. Bei einem Tauchgang vom Boot kommt eine zusätzliche Gebühr von 15 US$ zu den eigentlichen Tauchgebühren hinzu. Bei einem Doppeltauchgang also 30 US$. Diese Gebühr wird allerdings nicht von den Eurodivers erhoben sondern vom dem Hotel, da die Boote einem anderen Besitzer gehören der für das Hotel arbeitet. Auf jedem Boot sind 1 Kapitän der alle Tauchplätze bestens kennt und direkt findet und noch 2 Matrosen die einem bei der Ausrüstung, etc. immer sehr behilflich sind und auch die Flaschen an Bord tragen, etc. Für die Tauchgänge habe ich mir vorab über das Internet auf der Seite von den Eurodivers ein Tauchpaket für 10 TG für 362 Euro und ein weiteres für 5 TG für 197 Euro gebucht. Da ich schon einmal mit den Eurodivers getaucht war, gab es einen Nachlass von 15%, das finde ich echt super dass man den schon ab dem 2. Tauchurlaub bekommt egal wo man zuletzt mit den Eurodivers tauchen war. Das Tauchpaket mit den 5 Tauchgängen hätte ich mir aber besser gespart, denn wenn man vor Ort weitere Tauchgänge über das 10er Paket hinaus durchführen möchte zahlt man einfach den Preis des Paketes mit Nachlass herunter gerechnet für jeden weiteren Tauchgang, also nie mehr als man schon für die ersten vorab gebuchten Tauchgänge bezahlt hat. Dies hatte mir der Basisleiter jedenfalls so mitgeteilt, weil ich mit 17 Tauchgängen sogar noch 2 Extratauchgänge gemacht hatte. Ein Bootstauchgang kostet also 30,70 Euro + 15 US$ was knappe 45 Euro als Summe ergibt. Nicht gerade günstig, aber die Tauchgänge sind es wirklich wert.

Noch etwas zum Team. 2013 bestand das Team noch aus den Divemastern Tinos, Esther und Petzi. Das war eine lustige und echt tolle Truppe, vor allem Peter Eckhardt, kurz Petzi genannt war immer für Späße über und unter Wasser zu haben. Alle 3 sprechen übrigens Deutsch. Esther und Peter kommen aus Österreich und Tionos beherrscht als Ägypter viele Sprachen hervorragend. 2014 war dann ein neues Team vor Ort, das aus Nicole aus Deutschland, Mohamed von den Malediven und Vincent aus der französisch sprachigen Schweiz bestand. Auch hier muss man sagen dass die Truppe klasse war, wenn auch nicht ganz so lustig wie die in 2013. Aber den Job vor Ort haben alle wirklich gut erledigt und man konnte mit allen gut über jedes Thema reden und vor allem wurde immer die Sicherheit groß geschrieben und Regeln genauestens beachtet. Diese sind beispielsweise dass nicht länger als 60 Minuten und bis max. 30 m Tiefe getaucht werden darf auf den Malediven. Und eine Boje muss übrigens auch jeder Taucher dabei haben. Ich hatte mir extra noch vor dem Urlaub eine mit kleinem Weel für die Leine gekauft. Einen Strömungsriffhaken kann man sich übrigens von der Basis leihen oder man nimmt gleich einen eigenen mit, den braucht man nämlich schon bei einigen Tauchgängen.

Etwas Erfreuliches gibt es für alle die mit Nitrox tauchen, das gibt es nämlich ohne Aufpreis! Ich hatte hierfür extra noch in Deutschland einen Kurs für 99 Euro gebucht und hatte dann auf den Malediven mein Brevet dabei für die Extraportion Sauerstoff. In der Regel haben die Flaschen 32% Sauerstoff. Man kann auch zwischen 12 und 15 l Flaschen auswählen. Bei einem Tauchgang am Hausriff wird einem die Ausrüstung übrigens bis zur Ein- und Ausstiegstelle hin und auch wieder zurück transportiert. Und noch etwas zum Organisatorischen, die Tauchplätze die angefahren werden hängen immer einen Tag vorab an der Tauchbasis aus und man sollte sich besonders bei beliebten Plätzen rechtzeitig eintragen, da max. 8 Taucher auf der Liste Platz finden. Es gibt immer Tauchgänge morgens in der Regel um 8.30 Uhr und nachmittags gegen 14.30 Uhr. Weiterhin gibt es meistens 2 Boote, eins als All Level Boot und das andere als Advanced Boot. Und nicht alle Bootstauchgänge sind Doppeltauchgänge, sondern meistens gibt es einen Doppel- und einen Einfachtauchgang. So kann man sich wirklich jeden Tag etwas Schönes aussuchen wohin man möchte und was man noch nicht gesehen hat. Das Boot fährt dabei auch mit nur 2 Tauchern los, was besonders bei dem Advanced Boot schon öfters mal der Fall war. Das ist für mich mit der Videokamera natürlich ein super Genuss, da es zu dritt unter Wasser (der Divemaster ist natürlich auch immer noch dabei) einfach entspannter ist als mit 6-8 Tauchern.

Zu den Tauchgängen:

Zu den Tauchgängen hatte ich ja was das Hausriff angeht bereits zuvor berichtet. Das Hausriff ist nicht wirklich spektakulär, aber es lohnt sich für einen Nachttauchgang und besonders wenn man einmal einen Flurtauchgang machen möchte trotzdem auf jeden Fall. Besonders das Tauchen mit speziellen Lampen und Gelbfiltern auf den Masken war ein Erlebnis der besonderen Art. Allerdings sieht man nur sehr wenig mit den Lampen und alles ist recht dunkel um einen herum, es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig unter Wasser so wenig zu sehen. Eine Anemone hingegen leuchtet wie verrückt und sieht richtig klasse aus in dem Licht. In meinem Video sind natürlich auch Szenen aus diesem Tauchgang enthalten.

Ansonsten kann ich auch nur unbedingt das Hafza Thila empfehlen. Hier sind immer Haie anzutreffen und besonders spannend wird es bei einem Nachttauchgang an diesem Tauchplatz. Die Haie kommen dann richtig nah zu einem und wir hatten zusätzlich noch einen riesigen Fischschwarm wo die Haie dann später in unseren Lichtspots auf Jagd gingen. Ein super Erlebnis! Die Rückfahrt war auch traumhaft, auf dem Sonnendeck liegend konnte man einen faszinierenden Sternenhimmel beobachten.

Eine ganze Haischule hatten wir beim Wissaradhuni Thila. Neben 2-3 großen grauen Riffhaien waren ca. 40-50 Jungtiere im Wasser die sich wie eine Wand in sicherer Entfernung von uns bewegten und nur hin und wieder vereinzelt oder in kleinen Gruppen mit 3-4 Tieren auf uns zukamen.

Bei einem Early Morning Tauchgang ging es früh morgens gegen 5.30 Uhr los zum Fesdu Wreck und anschließend zum Maaya Thila. Das Fesdu Wreck ist eines der wenigen Wracks die man betauchen kann, bietet aber finde ich nicht so viel Spektakuläres. Die Fahrt hierhin dauert ca. 1,5 Stunden. Der 2. TG am Maaya Thila hingegen war richtig toll und bietet neben Riffhaien auch viele Fische und schöne Korallen.

Im Gangehi North lässt man sich mit der Strömung im Kanal von außen nach innen treiben. Auf dem Grund in ca. 32 m Tiefe liegen oft Weißspitzenriffhaie und es gab auch einmal einen Leopardenhai, den ich aber leider nicht gesehen hatte. Ansonsten taucht man an einer Riffwand entlang, bzw. lässt sich treiben und macht ein paar Mal mit einem Riffhaken stopp, unter anderem an ein paar Korallenblöcken auf die man unterwegs trifft.

Ich denken das Video mit den Tauchplätzen die jeweils eingeblendet werden sagt am meisten aus was man so zu sehen bekommen kann, einfach mal rein schauen und genießen, viel Spaß!

Tipps & Links:

Einfach mal durch klicken und mehr erfahren:

http://www.euro-divers.com

Alle Tauchbasen und viele Informationen über das Tauchen findet man auf der Seite von taucher.net. Hier wird von Tauchern für Taucher berichtet und werden auch die Basen bewertet. Eurodivers auf Velidhu sind natürlich auch hier vertreten:

http://www.taucher.net/

Alles übers Tauchen, Kurse und Tauchbase gibt es bei Padi, der weltweit größten Tauchorganisation:

http://www.padi.com/